Ich bin im Westen sozialisiert worden, aber wir haben als Familie
auch die FKK gelebt und geliebt.
Heute würde man wohl sagen, dass wir damals in den Siebzigern
eben auch schon in unserer eigenen Bubble gelebt haben.
Egal, es war eine wunderschöne Kindheit.
Frei von Vorurteilen und Ressentiements.
Ich bin im Westen aufgewachsen und kannte als Kind gar kein FKK, was ich heute sehr schade finde. Da ist ein großer Teil an Lebensqualität verloren gegangen. Zum Glück kann man ja ab einem gewissen Alter selber entscheiden wie man Leben möchte. Ich bin froh das ich FKK irgendwann mal ausprobiert habe und es als sehr befreiend und entspannend empfand.
Dass FKK eher von Stadtmenschen geliebt und gelebt wurde, die es sich leisten konnten, dafür das weite Land zu nutzen, während die Menschen auf dem Land weniger damit im Sinn hatten, es aber manchmal ertrugen, zeigt ein Dilemma der FKK.
Nacktwanderungen finden in gegenden statt, in denen wenig Menschen leben, die damit konfrontiert werden, während es in der Nähe von Städten schwieriger wird, nackt herum zu laufen.
Ich denke dabei an unser Ruhrgebiet. Nackt wird im Münsterland und im Sauerland gewandert. Hier in einem der vielen kleinen oder größeren Wälder nackt herum zu laufen, erscheint als ein Wagnis. Leider bin ich selbst in der waren Jahreszeit kaum zuhause. Aber es scheint so, dass es da sehr wenige Versuche gibt.
Wer gern nackt ist, ist in der Minderheit aber in Gegenden, wo nur wenige Menschen sind, kann eine kleine Gruppe von Nacktwanderern sich schon wie eine große Gruppe fühlen. In der ganzen Wirklichkeit sind wir noch weit entfernt von einer breiten Akzeptanz von Nacktheit. Da ist noch viel Luft nach oben.
Wenn es in der DDR einmal relativ akzeptiert war und heute in Ostdeutschland immer noch ist, eht es global betrachtet imer noch um ein winziges Land. Ich hoffe, dass wir alle etwas dazu tun, diese noch vorhandenen Feiräume zu nutzen, zu verteidigen und zu erweitern.
Irgendwie passt euer Beitrag nicht zum Thema. Es geht nicht ums wandern oder westdeutsche Fkk Möglichkeiten.
Und warum muss man sich Fkk leisten können? Verstehe ich nicht.
Nur ganz kurz. Fkk war im Osten nicht nur relativ akzeptiert sondern eine art Volkssport. Die Größe eines Landes ist nicht ausschlaggebend. Im Osten gab es garantiert mehr Nackerte als in den gesamten USA.
Sooo prüde ist es in den USA aber auch nicht. Um das Jahr 1980 hatten die USA rd 220 Mio. Einwohner. Schätzungen zufolge sind 10 % davon FKK-Freunde = ca. 20 Mio.
Aber der prozentuale Anteil war in der DDR natürlich wesentlich höher.
Warum wir es in der DDR geliebt haben, das können wir auch nicht wirklich sagen!
Wir nehmen an es hat sich als Protest entwickelt und ist dann als etwas ganz normales entstanden.
Man wollte eben dem Alltag entfliehen und da man ja auch nicht viel machen konnten seitens Freiheit, war dies wohl die einzige Möglichkeit.
Dies hat man dann auch in den Alltag integriert zb auch FKK Schulsport oder teilweise Unterricht. Als Kind war es teilweise auch möglich in ländlichen Gegend nackt draußen zu spielen auf der Straße - egal ob man nun Textiler oder FKK Anhänger war.
Das ganze gab es aber auch schon früher, ist nur dann wieder gerade in der DDR wieder aufgelebt.
Auch bei uns, tief im Westen, konnten früher Kinder nackt draußen spielen und in manchen Kindergärten wurde nackt mit Wasser und Matsch geplanscht.
Die Wiedervereinigung ist schon 45 Jahre her. Viele Menschen, die die DDR noch erlebt haben, leben heute nicht mehr und die erste Generation, die es nicht mehr erlebt hat, könnte schon große, teilweise erwachsene Kinder haben.
Es fällt uns allen leichter, in einer Umgebung nackt zu sein, in der wir keine Nachteile fürchten müssen, in der wir auch nackt damit rechnen dürfen, geachtet und respektiert zu werden. Offenbar ist eine gewisse Sicherheit der Menschen im Osten, in Bezug auf Nacktheit, verloren gegangen, in einer veränderten Gesellschaft, in der mehr Konkurrenz im Spiel ist.
Die Veränderung der Einstellung zu nackten Kindern, erfolgte erst ab den 90ern, durch die wachsende Verbreitung von Kinderpornografie und den Verkauf von Bildern nackter Kinder im Internet, sowie dem Bekanntwerden der vielen Fälle sexueller Gewalt gegenüber Kindern in unterschiedlichen Institutionen. Auch die FKK wurde daraufhin von manchen kritisch betrachtet. Das alles setzt der Weitergabe der FKK auf nächste Generationen heute engere Grenzen.
Es ist doch erstaunlich, dass es immerhin auch heute noch eine offenere Einstellung zur FKK in Ostdeutschland gibt, als in Westdeutschland. Vielleicht ist es heute auch Teil einer ostdeutschen Identität, auf die Viele stolz sind.
nacktGEtanzt hat geschrieben: ↑Montag 3. November 2025, 12:35
Auch bei uns, tief im Westen, konnten früher Kinder nackt draußen spielen und in manchen Kindergärten wurde nackt mit Wasser und Matsch geplanscht...
Ich stimme dir soweit zu, nur das die Öffnung der Grenze vor 36 Jahre war.
Natürlich führe ich Selbstgespräche. Manchmal braucht es eine Expertenmeinung.