FKK.social

Ich habe in letzter Zeit recht viele Blogs und Artikel zum Thema nackt sein gelesen und dabei festgestellt, dass es ganz viele verschiedene Gründe und Aspekte gibt, wegen denen Menschen sich öffentlich nackt bewegen. Auch die deutsche Freikörperkultur im engeren Sinne stand ja historisch teils für ganz verschiedene Philosophien und Teilaspekte. Deshalb wollte ich hier mal eine kleine Umfrage starten und gucken, wie viele sich mit den einzelnen Aspekten und "Philosophien" identifizieren können.

Das Thema überschneidet sich ein wenig mit diesem hier, ich würde hier aber gerne mal versuchen eine Kategorisierung und eine quantitative Übersicht zu erstellen.

Eine kurze Erläuterung der Optionen.

Erholung und Entspannung. Du magst den klassischen Aufenthalt am dedizierten FKK-Strand oder einen ruhigen FKK-Urlaub, um Sonne und Energie zu tanken.

Soziales Miteinander. Du magst die soziale Atmosphäre und Verbundenheit beim gemeinsamen nackt sein, ohne die Grenzen und sozialen Unterschiede, die Kleidung sonst einführt.

Naturismus und Naturverbundenheit. Du bist Naturisten und magst es, die Natur, Wind, Sonne und den Boden unter deinen Füßen besonders nahe zu spüren.

Protestwirkung. Du wählst die Nacktheit als Form des sozialen Protests, zum Beispiel durch Teilnahme an Demonstrationen wie dem WNBR oder dem Dia al Desnudo.

Minimalismus. Dein Verzicht auf Kleidung ist Ausdruck einer minimalistischen Lebensweise, die auf alles Unnötige verzichtet.

Pragmatismus. Weniger Wäsche, keine nassen Badesachen, keine verschwitze Wanderkleidung. Wenn es sinnvoll ist bist du gerne nackt, weil es einfach praktischer ist.

Body Positivity, Toleranz und Vielfalt. Nackt sieht man die Menschen in ihrer ganzen Vielfalt und versteht, dass man sich nicht zu schämen braucht. Du zelebrierst die Nacktheit als Form der Toleranz auch von menschlichen Körpern, die außerhalb von werbeoptimierten Photoshop-Modelmaßen liegen.

Kunst und Selbstausdruck. Du siehtst Nacktheit als Möglichkeit für künstlerischen Ausdruck und beteiligst dich gerne an Kunstprojekten oder erstellst selber welche.

Psychische und körperliche Gesundheit. Wenn du nackt bist, geht es dir einfach besser. Die gesunde Wirkung eines morgendlichen Spaziergangs wirkt bei dir doppelt, wenn du dabei keine Kleidung trägst.

Sonstiges. Bestimmt fehlen hier noch viele Aspekte, diese kannst du gerne in einem eigenen Post ergänzen.

Unspektakulär, aber wahr und für mich damals sehr beeindruckend:
Anfang der Achtziger bin ich bei schönstem Wetter das erste Mal über ein großes, schönes FKK-Gelände spaziert, umgeben von Hunderten Nackten. Mich überkam spontane Lebensfreude. Damit war ich infiziert, bis heute.

Ich bin auf dem Lande aufgerwachsen und war schon sehr gerne mit 10 Jahren in der Natur Nackt was sich im laufe der Zeit immer stärker entwickelt hat den Drang der Freiheit in der Natur auszuleben
Hatte mit der Nacktheit und mich auch Nackig zu zeigen keinerlei Probleme auch wenn ich nicht Adonis bin

Den Drang mich ohne Kleidung bewegen zu wollen hätte ich nach Auskunft meiner Eltern schön als zweijähriger. Bis heute ist dieser Drang unterschiedlicher stark ausgeprägt. Mal ist es ein zwang, mal ist es nicht so ausgeprägt.

Nebenbei noch schöne Grüße aus dem Urlaub.

Ich spüre mich.
Vor dem Moorbad, das ich in der Kinderkur in Bad Salzuflen im Alter von ca. 5 Jahren nehmen sollte und mich nackt ausziehen ...
Im ca. Gleichen Alter von 5 Jahren, gingen ich im Bademantel bekleidet , im Mehrfamilienhaus wo wir wohnten zum Baden in den Keller, wo eine Zink-Wanne stand. Diese wurde benutzt weil noch kein Heißwasser Boiler in den Wohnungen installiert war.
Als ich nachdem Baden hoch ging ins Zimmer, zog ich den Bademantel aus und setzte mich auf die Liege . Ich blieb nackt, es war schön, ich fühlte mich. Nach ca. 1-2 Minuten kahm meine Mutter herein und sagte zieh dich mal an. Das tat ich und fand es nicht schön, das ich nicht nackt sein durfte.
Später gab es noch eine Situation. Da ging ich mit zum Nachbarsjungen mit nach Hause zu ihm spielen. Auf dem Hof war ein Planschbecken mit mehreren Kindern in Badekleidung. Die Mutter des Jungen sagte ich könne auch gerne ins Planschbecken. Ich sagte, ich habe keine Badehose. Sie sagte, du kannst auch so rein. Das tat ich dann nackt.
Meine Mutter, fragte wo ich war und erzählte ihr das. Danach verbot mir meine Mutter dort wieder hinzugehen.
...
Es ist auch ein befreiendes Gefühl für mich.
Schöne Grüße Bernd

Mit den ersten drei Punkten setze ich klar Prioritäten, aber im Grunde treffen alle zu. Gäbe ich praktische Gründe an, käme mir das etwas verlogen vor, da ich sie eher als Vorwand suche. Minimalismus (bescheidener Lebensstil) und Protest eben in diesem Sinne stimme ich zu - aber ich bin kein Asket. Den Leib sehe ich als Ausdruck der Person, mit dem ich mich identifizieren, in dem ich aber auch den anderen wahrnehmen und ihm begegnen möchte. Er ist aber nicht Kunstobjekt. Das alles sind Feinheiten, wo ich etwas anders interpretieren würde. Wenn ich aber das Ergebnis der Abstimmung sehe, kommt mir der 2. Punkt, der soziale Aspekt, zu kurz. Gemeinschaft hat für mich viel größere Priorität. Erst da spreche ich überhaupt von FKK. Allein nackt genieße ich die Natur und erhole mich, aber das tue ich ja nur für mich. Wo mich niemand sieht, brauche ich keine Rechtfertigung. Da reicht es, dass ich mich spontan einfach wohler fühle.

Für mich ist das Nackt sein die pure Erholung und Balsam für die Seele. Persönlich finde ich es schön wenn man mit anderen "gleichgesinnten" in einen sozialen Austausch treten kann. Dabei finde ich ist das Ablegen der Kleidung irgendwie wie das Ablegen einer Uniform und man ist augenblicklich frei. Meine Frau ist empfindet ähnlich ist aber gegenüber anderen Nackten etwas zurückhaltender wie ich.

Ich habe mich als Kind schon ausgezogen. Mein Vater lief im Sommer in der Wohnung nackt herum. Meine Mutter und ich sind im Baggersee nackt schwimmen gegangen. Es ist angenehmer ohne Kleidung. Und warum wir uns schämen, dass die Natur uns so gestaltet hat, verstehe ich nicht.

Auf meiner Joggingtour stand ich einmal plötzlich eingezingelt von ungefähr 8 Kindern (letzte Kindergartengruppe oder 1. Schulklasse) und zwei Erwachsenen (wahrscheinlich Erzieher oder Lehrer) - und eines der Kinder fragte mich (ich geh davon aus, dass das Thema vorher aufkam und die Erzieher den Kindern gesagt haben: "Na da fragt ihn doch einfach mal!").

Also, das Kind: "Warum bist du denn nackig???"

Da musste ich nicht lange überlegen und hab geantwortet: "Weil es angenehmer und gesünder ist." Das war wohl einleuchtend genug. Es kamen keine weiteren Fragen.

Bei einer Wanderung kam mir eine Mutter mit Kind vorbei. Das Kind fragte die Mutter, warum ich nackig wäre. Die Antwort der Mutter 'der Mann fühlt sich nackt wohler'. Damit war das für das Kind erledigt und ich war uninteressant geworden. Kinder sind neugierig und noch offen gegenüber neues. Ein andermal, ein Ausflug mit Picknick im Sauerland. Ich war ausgezogen mein Freund angezogen, kam ein Ehepaar mit ein Jungen, ca. 7 Jahre vorbei. Die Eltern haben freundlich gegrüßt, der Junge hat sich gefreut und winkte nach lange hinterher.