Y-History: Tabu Nacktheit - Sind wir prüder als unsere Eltern?

[Thomas Krämer]

Mal wieder ein klasse Filmbeitrag. Ab heute online.

https://www.ardmediathek.de/video/y-kol ... ZiNjFlZTRk

[Naturi]

Ja, wenn die Pixel nicht wären,
dann könnte nackt sein auch natürlich sein.....

[NaturKraxler]

Danke Thomas für's informieren - diese "Sendung" würde sonst von uns ältere "Junggebliebene" verpasst werden.

Nun, da waren andere Y-Kollektiv Beiträge schon "zeigefreudiger" - aber besonders "spaßig" finde ich es, wenn sogar bei der Drohnen-/Luftaufnahme gegen Video-Ende der pinke Balken bei der Moderatorin zum Einsatz kommt.
Also, auf diese Entfernung wäre eigentlich nichts mehr zu erkennen gewesen - außer die Nacktheit.

[Ralf_Natur]

Der Beitrag hat eine Frage gestellt: Sind wir prüder als unsere Eltern? Gerichtet an die jüngere Generation mit einer eigentlich eindeutigen Antwort: Ja.

Die Balken setzt ja nicht das Y-Kollektiv, sondern das entscheidet die gefilmte Person.

In Zeiten von KI sollte klar sein, dass jedes Portrait ohne Probleme in ein Nacktbild oder sogar mehr eingebaut werden kann, daher ist doch fraglich, wie wir mit unserer Körperlichkeit umgehen? Ich persönlich fand den Beitrag ansonsten ziemlich inhaltslos, was hat ein Garten voller Penisse oder Vulven mit geringerer Prüderie zu tun, wenn diese anonym im Garten hängen? Das ist wie Naturisten-Bilder ohne Köpfe. Was bitte bewirkt das?
Aber vielleicht erschließt es sich mir einfach nicht.

Und ganz ehrlich, so langsam kommt es mir zu den Ohren raus, dass früher (speziell in der DDR) alles viel besser war, damit heulen wir der Vergangenheit hinterher, die so nicht wiederkommt.

Daher ein weiterer Bericht mit einer pubertär kichernden Reporterin, deren Highlight es war, ihre Vulva fotografiert zu bekommen.

[Odo01]

Ist die jüngere Generation wirklich prüder? Ehrlich gesagt glaube ich das nicht. Die Interessen haben sich einfach verschoben.

Wenn ich an meine Jugend in den 70ern zurückdenke, gab es auf dem Land kaum Freizeitangebote. Wir hatten einen Bolzplatz, eine Art Jugendzentrum, das Freibad und Hallenbäder – und natürlich unsere Fahrräder. Oft sind wir einfach eine Runde radeln gegangen, zum Beispiel zum Waldsee zum Schwimmen. Da es kein offizieller Badesee war, gab es keine Umkleiden – man sprang einfach so ins Wasser. Abgesehen davon hatten wir wenig Berührungspunkte mit Nacktheit.

Die Jugend heute hat deutlich mehr Möglichkeiten: Spaßbäder, richtige Jugendzentren, Kletterhallen, Internet, Spielekonsolen und vieles mehr. Gleichzeitig haben sie weniger freie Zeit, weil die Anforderungen in der Schule gestiegen sind. Und auch Urlaube haben sich verändert: Früher fuhr man mit dem Auto an die Nord- oder Ostsee oder in die Berge. Dort habe ich damals nur selten nackte Menschen gesehen (DDR ausgenommen). Heute sieht man an vielen Stränden viel mehr Haut. Außerdem fliegen heute ganze Familien in den Urlaub – egal ob FKK oder nicht.

Für mich hat das alles nichts mit Prüderie zu tun, sondern schlicht mit veränderten Interessen. Das zeigt sich auch in vielen Vereinen, nicht nur im FKK-Bereich: Überall gibt es Mitgliederschwund. Auch viele kleine Kneipen müssen schließen.

Ob im Fernsehen ein Balken über bestimmte Körperstellen gelegt wird oder nicht, ist für mich nebensächlich – entscheidend ist der Inhalt des Beitrags. Im Gegensatz zu vielen anderen Sendungen hat sich die Moderatorin dort tatsächlich ausgezogen. Und was Genitalbilder mit FKK zu tun haben sollen, erschließt sich mir überhaupt nicht.

[NaturKraxler]

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Ob im Fernsehen ein Balken über bestimmte Körperstellen gelegt wird oder nicht, ist für mich nebensächlich – entscheidend ist der Inhalt des Beitrags. Im Gegensatz zu vielen anderen Sendungen hat sich die Moderatorin dort tatsächlich ausgezogen. Und was Genitalbilder mit FKK zu tun haben sollen, erschließt sich mir überhaupt nicht.

Der (einfache) pinke Balken - auch bei allen(!) Leuten auf dem FKK-Gelände - ist schon ziemlich "dominant", schließlich kam auch mal eine "diskretere" Verpixelung im Beitrag zum Einsatz. Klar, wenn ein "normaler" unbeteiligter Betrachter / Zuschauer eine andere nackte Person auf dem Bildschirm sieht, dann werden die "erotischen" Bereiche nur kurz wahrgenommen - und dann (mental) "abgehakt". Anders ist dies natürlich (Stichwort: Scham ...), wenn direktere Bezugspersonen, z.B. zur Moderatorin, diese Nacktheit sehen...
Bzgl. "ausgezogen": Ja, es gibt Beiträge, wie "Nackt Yoga, nackt wandern, nackt sein: Wie fühle ich mich ohne Klamotten?", bei denen Moderator(in) und Filmteam angezogen bleiben und allenfalls "das spürbare Ungleichgewicht" anmerken. Bei "Robins erste Nackt-(Tee)Party!" haben alle "gleich(aus)gezogen" und auch für die arte-Doku "Re: FKK vor dem Aus?" meine ich ein "Making-of-Foto" gesehen zu haben, bei der das Filmteam (nur in England?) nur noch den Slip anhatte.
Hinsichtlich der gehängten "Foto-Kunst" in den Garten-Bäumen war dies mehr auf das Thema Nacktheit mit Schwerpunkt Nudismus ausgerichtet, als auf Nacktheit bei Freikörperkultur/FKK und Naturismus. In einem anderen Beitrag (für die jüngere Generation) hatte ich auch schon mal gesehen, dass Gips-Abdrücke der Vulva gemacht wurden... In Bezug auf Meinungsfreiheit und Toleranz einfach eine Spielform - also, OK, wer's mag...
Ob "wir" (heute) prüder sind als unsere Eltern (damals), ist m.E. eher als rhetorische Frage zu sehen. Auch ich gehöre zum großen Lager derjenigen, die "Spätentdecker" ihrer natürlichen Nacktheit sind, denn früher war diese bei den allermeisten (West-)Eltern tatsächlich tabu. Hier hat die Liberalisierung der letzten Jahrzehnte ihren positiven Beitrag geleistet. Dem gegenüber steht dann allerdings der technische Fortschritt, mit den allgegenwärtigen Foto- und Mißbrauch-Möglichkeiten...

[Mizunomen]

Ich finde schon den Anfang der Sendung nicht gerade passend. Da werden auf der einen Seite Fkk Strandszenen aus den 70ger oder 80ger Jahren gezeigt und dann läuft die Moderatorin in der heutigen Zeit durch ein Rotlichtviertel. Wie bitte kann man das als Vergleich sehen oder warum verbindet man damalige Fkk mit heutiger Prostitution?
Was diese Genitalbilder in dem Beitrag zu suchen haben, erschließt sich mir nicht.

Diese Reporterin (Lisa) hat sich meiner Meinung nach überhaupt nicht genug mit dem Thema beschäftigt. Sie vermischt alles, erzählt nichts neues, wirft alles (Fkk, Pornografie, Sexshops) in einen Topf und ist der Meinung, daß ihre Reportage der Brüller ist. Von solchen unnötigen Filmchen gibt´s doch schon mehr als genug.

[jokri]

Thomas war schneller beim hier einstellen. Der Beitrag ist allerdings nur bis 17.11.27 in der Mediathek zu finden.

Ich fand den Beitrag soweit o.k. Natürlich ist nicht viel neues dabei gewesen. Denke für die Zielgruppe eine "nette" Zusammenfassung.

Was die Genitalbilder bezwecken sollen, außer Aufmerksamkeit, erschliesst sich mir in diesem Zusammenhang auch nicht.

Ich finde ihr Fazit trifft es schon ganz gut.

Bei den Vulven in Gips ging es meine ich um die Vielfalt des Aussehens. Kann ich noch irgendwie nachvollziehen. Es gibt auch noch einen Teil 2. nach dem Orgasmus der Frauen, diesem kann ich wiederum auch nichts abgewinnen.

[Konrad R.]

Von solchen unnötigen Filmchen gibt´s doch schon mehr als genug.

Und dieser ist unter denen besonders grottenschlecht. Das Thema wird nicht besonders gut bearbeitet. Die Beiträge zu Genitalien tragen auch nicht gerade dazu bei. Die rosa "Verhüllungen" muß mn nicht verstehen - entweder oder...

[Kartunger]

Ich meine einige hier sehen den Beitrag unter einem falschen Blickwinkel - es geht hier nicht um FKK. Die Frage ist "Tabu Nacktheit - sind wir prüder als unsere Eltern"

Dazu werden Beispiele aus vergangener Zeit aber auch von heute gezeigt und beleuchtet. Eigentlich fehlten noch die Aufklärungsfilme und "Softpronos" wie Schulmädchenreport und was es da in den 1970er und 80er Jahren alles gab.

Was mich viel mehr umtreibt ist die Frage: Warum machen viele Kinder von FKK-Eltern später nicht weiter, warum ziehen diese sich nicht aus oder es ist ihnen sogar extrem peinlich und sie wenden sich von FKK völlig ab.
Auch die Moderatorin hatte FKK mit den Eltern gemacht und dann nie wieder. Ich fand es schön dass sie sich dann doch getraut hat.

Wir haben FKK nicht nur einmal im Jahr im Urlaub oder auf dem FKK-Gelände sondern auch Zuhause gelebt. Im Garten am Baggersee, enge Freunde unserer Kinder dabei gehabt - doch relativ offen damit umgegangen. Es gab auch nie Zwang - wir mussten nicht in FKK-Urlaub fahren um uns einmal im Jahr ausleben zu können. Vielleicht hat das dazu geführt, dass unsere erwachsenen Kinder bis heute keine Problem mit dem ausziehen haben.

Viele Grüße
Kartunger